Blick in die Vergangenheit

Rückblickend muss ich sagen, dass ich wirklich einen Kampf mit mir selbst ausgestanden habe. Es war schrecklich, es war ein Dilemma. So viele Diätversuche, so viel Stress, so viel Frust. Unvorstellbar! Wenn ich gewusst hätte, wie leicht das Abnehmen eigentlich gehen kann, wäre ich schon viel früher zu meinem Ernährungsberater Sven Bach gegangen. Man kann es sich überhaupt nicht vorstellen, was das alles auch seelisch mit einem macht. Vor allem der Verlust meines Vaters, als ich gerade mal 7 Jahre alt war, ist ein Auslöser gewesen und zugegeben, ich habe Jahre gebraucht, um das alles zu verarbeiten. Denn vergessen kann man es nie, sondern man kann es nur loslassen. Als ich 2003 in der Mutter-Kind-Kur war hat die Psychologin der Klinik gesagt, dass man die Sucht desjenigen, der geht, mitnimmt beziehungsweise festhält, wenn auch in einer anderen Form (mein Vater ist Alkoholiker gewesen). Sie sagte, dass ich nicht abnehmen kann, da ich nicht loslasse. Ich konnte und wollte aber auch nicht loslassen, da ich mich damals von ihm nicht „verabschieden“ konnte. Die Psychologin aber sagte mir, dass man das immer nachträglich auch noch machen kann. Aufgrund dessen bin ich dann ein Jahr lang zu einem Psychologen gegangen, da ich den Grund meiner Gewichtszunahme auch dem „nicht loslassen“ zuschrieb. Das Jahr an für sich hat mir schon in irgendeiner Weise gut getan, aber mein Gewicht stieg trotzdem weiter an. Wieder nur Selbstzweifel, Frust, Hoffnungslosigkeit, …! Sogar einen „Pranakurs“ habe ich besucht, in dem viel mit Energie gearbeitet wird, in der erneuten Hoffnung, hier Klarheit zu bekommen und mich von meinem Gewicht zu „lösen“. In diesem Kurs habe ich sehr viel gelernt, was Enerigearbeit anbelangt und konnte sogar ein Stück weit die Geschichte mit meinem Vater verarbeiten. Zu Hause habe ich dann die erlernten Übungen am Anfang auch immer alle ausgeführt, aber zufrieden gestellt hat es mich auch nicht und … das Gewicht wollte einfach nicht runter gehen. Irgendwie habe ich alles zu verbissen angepackt, aber ich wollte für mich einen Ausweg finden. Und da fragst du dich dann doch öfters, was du eigentlich falsch gemacht oder verbrochen hast!? Ich kann euch wirklich nicht sagen, wie verzweifelt ich manchmal war und teilweise auch depressiv. Wenn ich im nachhinein daran denke, wie meine Familie das alles mit – oder auch abbekommen und darunter gelitten hat, tut mir das so leid. Und das Schlimmste daran ist, dass du es nicht rückgängig machen kannst. Aber wenn du in so einer Situation „gefangen“ bist, bemerkst du nicht, dass du anderen damit auch weh tust. Traurig, aber wahr! Ich war wirklich eine Gefangene in meinem eigenen Körper, in meiner eigenen Seele. Ich war ein sogenannter Seelen-Messie! Und niemand wusste genau, wie es in mir aussah. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass es jemand auffallen würde, wie es mir wirklich geht und dass derjenige mich dann darauf anspricht und ich alles loswerden kann. Aber es kam niemand! Ich kann euch wirklich nicht sagen, wie froh und dankbar ich bin, dass das mit dem Abnehmen funktioniert hat! Ich liebe mein Leben wieder und kann es auch genießen, bin aber manchmal unsagbar traurig darüber, dass ich es nicht schon früher so gelebt habe. Das ganze Dilemma hat mich Jahre meines Lebens gekostet. Jetzt mache ich das Beste daraus und das alles gibt mir auch die Kraft, nicht wieder in das alte Schema zurückzufallen und wieder zuzunehmen. Ja, ich habe endlich losgelassen! Niemals mehr möchte ich so etwas erleben! No way!